Zeit verplempern

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Dieser kurze Text handelt von dem zumindest vorläufigen Ende der Eitelkeiten einer Konsumgesellschaft, die sich ganz offensichtlich verlaufen hat. Die ökologische Krise zwingt uns gewissermaßen in die Knie, sie zwingt uns dazu, alles andere, womit wir uns gern befassen möchten zumindest vorläufig zur Seite zu legen. Wir lassen uns aber nur ungern etwas vorschreiben, auch nicht von einer recht autoritär anmutenden Krise. Wir wollen selber bestimmen, was wichtig und was zweit- oder gar drittrangig ist. Die Krise aber fordert mit dem Habitus der Ökodiktatur unsere uneingeschränkte Aufmerksamkeit und duldet keinen noch so klugen Widerspruch. Die ökologische Krise ist eine Diva. Sie sagt, wir müssen ihr gegenüber unserem Denken und Handeln alles andere unterordnen, sonst werden wir gegrillt.

Wir stecken in einer Situation, in der wir es uns nicht mehr erlauben können, unsere Zeit mit eitlen Beschäftigungen zu versüßen, wir haben keine Zeit mehr, kluge Reden zu schwingen. Auch viele unserer für existentiell gehaltenen intellektuellen Auseinandersetzungen zu welchen Themen auch immer sind passé; die ökologische Krise erfordert all unsere Kräfte. Wenn wir weiterhin so tun, als ob wir all unseren anderen Interessen nachgehen könnten, anstatt an den existentiellen Fragen der Krise zu arbeiten, verkennen wir ganz einfach den Ernst der Lage. Mit elektronischem Spielzeug wie der Playstation oder der X-Box unsere Zeit zu verplempern ist heute nicht mehr so schlau wie es noch vor 10 Jahren war, solches Verhalten ist ganz im Gegenteil heute gefährlich für die psychische Gesundheit und Gift für die Entwicklung zukünftiger Fähigkeiten. Wenn Sie Ihre Zeit noch immer vor dem Monitor verbringen, werden Ihnen und Ihren liebsten die maßgeblichen Skills für eine in den Startlöchern stehende herausfordernde Zukunft fehlen, Sie werden in den kommenden Dekaden vom unbarmherzigen Zeitgeist der postkonsumistischen Transformation abgehängt. Wir müssen uns heute bei jedweder Betätigung fragen, ob unser Handeln wirklich noch relevant gegenüber den Fragen der Zeit ist. Was ist heute, im Zeitalter der sozioökologischen Krise wichtig und was ist obsolet geworden? Denken wir doch ruhig öfter einmal darüber nach.